Der SC Fortuna Köln hatte im Winter-Transferfenster mit dem Wechsel von Serkan Göcer zum Oberligisten FC Rot-Weiß Koblenz lediglich einen Abgang zu verzeichnen. Auf der Zugangsseite konnten mit dem Mittelfeldstrategen Kevin Rodrigues-Pires, Flügelspieler Kevin Holzweiler und Stoßstürmer Richard Sukuta-Pasu drei Hoffnungsträger verpflichtet werden.
Der ehemalige RWE-Profi Kevin Holzweiler war seit Sommer 2023 vereinslos. Nun unterschrieb er bei der Fortuna, für die er erstmals beim Auswärtsspiel gegen den FC Wegberg-Beeck auflief. Bei seinem Debüt trug Holzweiler mit zwei Torvorlagen entscheidend zum 5:1-Kantersieg bei. Auch im Spiel gegen den SSVg Velbert 02 fiel er immer wieder mit gekonnten Dribblings auf.
Richard Sukuta-Pasu war vor seiner Unterschrift beim Südstadtklub ebenfalls vereinslos, hatte zuletzt allerdings in der „Baller League“ auf sich aufmerksam gemacht. Dort spielt er auch weiterhin für Eintracht Spandau, allerdings in Absprache mit der Fortuna. So musste die Eintracht im Spiel gegen Hollywood United auf den bulligen Stürmer verzichten, da die Fortuna ihn unter der Woche beim Nachholspiel in Beeck brauchte. Dort wurde Sukuta-Pasu in der Schlussviertelstunde eingewechselt und erzielte sein erstes Tor für seinen neuen Arbeitgeber.
Sukuta-Pasu mit "Doppel-Lizenz"
Nach dem Spiel gegen die SSVg Velbert 02, in dem er zu einem weiteren Joker-Einsatz kam, wurde „Richie“ auch bereits von Fortuna-Fans um Selfies gebeten und gefeiert. Das dürfte nicht nur an seinem aktuellen Engagement in der "Baller League" liegen, denn Sukuta-Pasu hat mit seinen 33 Jahren bereits eine beachtliche Karriere hinter sich.
Bei Bayer 04 Leverkusen wurde er zum Profi, später lief er in der ersten und zweiten Bundesliga u.a. für den FC St. Pauli, den 1. FC Kaiserslautern sowie die Revierklubs VfL Bochum und MSV Duisburg auf. Hinzu kamen Auslands-Stationen in Österreich, Belgien, China, Südkorea, Thailand und zuletzt in Dänemark.
Der Kontakt zur Fortuna dürfte über Hans Sarpei entstanden sein. Der ehemalige Schalke-Profi ist nämlich nicht nur als Trainer von Eintracht Spandau, sondern auch als „Talent Manager“ beim SC Fortuna Köln. Sein Neffe Kingsley Sarpei ist übrigens eines der größten Talente im Fortuna-Kader. Dass Hans Sarpei und Markus von Ahlen einen engen Austausch pflegen, ist also nicht verwunderlich.
Sukuta-Pasu hat sich auch bereits beim Südstadtklub eingelebt. „Die Stimmung ist generell super hier. Ich bin auch sehr positiv überrascht. Von den Spielern und auch von den Fans wurde ich sehr gut angenommen und dafür bin ich auch sehr dankbar und weiß das auch zu schätzen“, ließ er im Gespräch mit RevierSport wissen.
„Fühlt sich an wie nach Hause kommen“
Kevin Rodrigues-Pires ist der einzige Spieler, der im Wintertransferfenster von einem anderen Verein in die Südstadt kam. Der Portugiese lief in der Hinrunde noch für den Wuppertaler SV auf, bevor er sich einen Innenbandriss am Knie zuzog. Rodrigues-Pires ist ein Rückkehrer, schon in der Jugend spielte er für Fortuna.
„Das war in der Saison 1997/98. Ich habe damals bei den Bambinis gespielt und ich habe sogar noch eine Urkunde aus der Zeit zu Hause, weil wir Meister geworden sind“, erinnert sich der routinierte Mittelfeldmann an diese Zeit zurück.
„Ich habe auch noch meinen Mitgliedsausweis aufbewahrt. Da war Fortuna noch in der 2. Liga, und ich habe den Verein immer mit Interesse verfolgt, weil auch meine Freunde jahrelang dort aktiv waren. Ich bin ein Kölner Junge und es gibt doch dann nichts Schöneres, als für einen Kölner Verein zu spielen. Es fühlt sich an wie nach Hause kommen“, erklärt Rodrigues-Pires seine Verbundenheit zu Stadt und Verein.
Gegen den SC Wiedenbrück kam er zu seinem ersten Einsatz für die erste Mannschaft der Fortuna. Dabei verwandelte er einen Freistoß und brachte sein neues Team so in Führung. Das Spiel ging dennoch verloren, aber das erste Ausrufezeichen hatte der Portugiese gesetzt.
Bei allen drei Neuzugängen wird es zunächst auch darum gehen, die nötige Fitness zu erreichen, um in Zukunft auch mal 90 Minuten durchspielen zu können. Das betonte auch Markus von Ahlen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Velbert: „Die Jungs sind gekommen, um uns zu ergänzen. Das sind Spieler, die teilweise lange keinen Spielrhythmus gehabt haben und es geht darum, dass wir sie in die entsprechende Verfassung bringen. Ich glaube, die Spieler haben in den letzten Wochen schon gezeigt, dass sie für uns eine Bereicherung sein können und auch heute wieder.“